TEUFEN ⋅ Das Wasserrad misst im Durchmesser 2,5 Meter und ist über eine Tonne schwer. Lernende der Appenzeller Holzfachschule haben es gefertigt. An der Freizeitarbeiten-Ausstellung vom Wochenende wird es zu sehen sein. (Andy Lehmann)
«Mit dem Bau des Wasserrades ist ein Bubentraum für mich wahr geworden», sagt Thomas Meier. Er ist Instruktor und Betriebsverwalter der Appenzeller Holzfachschule (HFS) in Teufen. Meier wurde vor einem Jahr von der Wasserkommission Hundwil/Stein angefragt, ob die Holzfachschule beim Projekt Wasserlehrpfad Hundwil & Stein mitwirken möchte. Die Verantwortlichen wünschten sich ein Wasserrad, welches die Lernenden bauen sollen.
Das Rad wird, wenn es fertiggestellt ist, bei der Oertles-Mühle in Hundwil aufgebaut und in Betrieb genommen. Thomas Meier war begeistert vom Wasserradprojekt, und nachdem die übergeordnete Kommission (ÜK) sowie die Betriebskommission der Holzfachschule grünes Licht gaben, konnte Meier mit der Planung beginnen. «Zuerst war der Bau des Wasserrades auf den Herbst vorgesehen. Da aber die Freizeitarbeiten-Ausstellung im Frühling ist, haben wir das Projekt vorgezogen.
Die Ausstellung ist im Zeughaus Teufen und für uns eine ideale Gelegenheit die ‹Hölzigen› zu präsentieren», sagt Meier.
Das Rad wird, wenn es fertiggestellt ist, bei der Oertles-Mühle in Hundwil aufgebaut und in Betrieb genommen. Thomas Meier war begeistert vom Wasserradprojekt, und nachdem die übergeordnete Kommission (ÜK) sowie die Betriebskommission der Holzfachschule grünes Licht gaben, konnte Meier mit der Planung beginnen. «Zuerst war der Bau des Wasserrades auf den Herbst vorgesehen. Da aber die Freizeitarbeiten-Ausstellung im Frühling ist, haben wir das Projekt vorgezogen.
Die Ausstellung ist im Zeughaus Teufen und für uns eine ideale Gelegenheit die ‹Hölzigen› zu präsentieren», sagt Meier.
Ein oberschlächtiges Wasserrad mit 30 Schaufeln
In der Planungsphase bekam Meier Unterstützung von einem deutschen Ingenieur, der Berechnungen für Wasserräder und Windmühlen macht. Er informierte sich auch bei einem Wagner, der heute noch hölzerne Wasserräder restauriert und baut. Das Wasserradprojekt wurde den lernenden Schreinern vorgestellt. «Schliesslich meldeten sich zwölf Lernende vom zweiten bis vierten Lehrjahr, um mitzuhelfen. Natürlich mussten die Lehrbetriebe ihr Einverständnis geben.» In der Woche vom 20. März bauten die Lernenden das Wasserrad in der Appenzeller Holzfachschule in Teufen. Das Bauteam bestand aus zwölf Schreinerlehrlingen, darunter zwei Lehrtöchtern und einem angehendem Zimmermann. Sie verarbeiteten eine stämmige Eiche zu einem halben Kubik Eichenholz. Das Wasserrad wurde in oberschlächtiger Bauweise gefertigt. Das heisst: Das Wasser läuft von oben über den Scheitel des Rades und treibt es so an. Das Rad hat einen Durchmesser von 2,5 Metern, eine Felgenbreite von 50 cm, und 30 Schaufeln sorgen dafür, dass sich das Rad dreht.
Der innere Teil des Rades wurde als Holländischer Armverband gefertigt, und die Achse ist aus Metall. Beim Holländischen Armverband ist die Konstruktion gemeint, wie die Felge mit der Achse verbunden ist. Es ist vergleichbar mit einem Velo, die Speichen sind mit der Achse einzeln verbunden. Diese Konstruktion nennt man Rosettenarmverband. Beim Wasserrad der Holzfachschule sind vier Arme (Speichen), durchgehend mit einer Überblattung verbunden.
Eigene Ideen eingebracht und umgesetzt
«Beim Bau haben wir alles, was möglich war, maschinell hergestellt. Dabei legten wir das Augenmerk ausschliesslich auf die Hobeltechnik. Es war mir wichtig, aufzuzeigen, dass das alte Handwerk auch heute noch Bestand hat» sagt Meier. Die Lehrlinge seien motiviert bei der Arbeit gewesen. Sie hätten sich gegenseitig geholfen und voneinander gelernt, getreu dem Projektmotto «Lernende für Lernende», freut sich der Instruktor. Während der Bauphase wurden Probleme, es gab nur wenige, gemeinsam gelöst. Die Lehrlinge brachten eigene Ideen mit ein, welche umgesetzt wurden. So bauten sie einen hölzernen Ständer für das Rad, denn an der Freizeitarbeiten-Ausstellung soll dieses nicht nur gezeigt, sondern auch mit Wasser betrieben werden. Das Rad war nach rund 350 Lehrlingsstunden fertiggestellt. Thomas Meier ist sehr zufrieden und sagt: «Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie sich das Rad wasserbetrieben vier bis fünfmal in der Minute drehen wird. Der Wassertest steht nämlich noch aus.»
(Appenzeller Zeitung / 18.04.2017)
(Appenzeller Zeitung / 18.04.2017)